Heute muß die Spezielle Relativitätstheorie in der Praxis bereits vielfach berücksichtigt werden (Beschleuniger, Raumfahrt, Astronomie, Kerntechnik usw.), gehört also mittlerweile gewissermaßen zum 'alltäglichen' Erfahrungsbereich des Physikers.Trotzdem scheint ihr Verständnis immer noch vielfach große Schwierigkeiten zu bereiten. Das liegt vermutlich an psychologischen Barrieren, die daher rühren, daß die Spezielle Relativitätstheorie oft als prinzipiell unvereinbar mit der NEWTONschen Raum-Zeit-Vorstellung deklariert und anhand scheinbar sensationeller Sachverhalte "erläutert" wird.Daher soll in dieser Vorlesung auf vielleicht etwas provozierende Weise vorgegangen werden:Zunächst werden die Transformationsgesetze der Speziellen Relativitätstheorie auf Grundlage der naiven Äther-Theorie aus der Erfahrungstatsache abgeleitet werden, daß mit bisher verfügbaren Meßmethoden keine Abhängigkeit der Vakuum-Lichtgeschwindigkeit vom Bezugssystem nachweisbar ist. Damit soll klar werden, daß die NEWTONsche Raum-Zeit-Vorstellung im Hinblick auf Bezugssystemwechsel zwar praktisch wertlos, aber keineswegs unvereinbar mit der Speziellen Relativitätstheorie ist. Erst danach wird das Relativitätsprinzip, von dem Einstein sich leiten ließ, diskutiert.
Ссылка удалена правообладателем ---- The book removed at the request of the copyright holder.